Sachsen-Anhalt: Kliniken fehlen 116 Millionen Euro

Aufgrund des enormen Investitionsstau der Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt ist die Qualität der Patientenversorgung gefährdet.

Halle (Saale). 07.11.2012. Die mitteldeutschen Kliniken müssen in neue Geräte investieren – können dies aber nicht, weil das Land das Geld dazu nicht in dem benötigten Maße ausschüttet. Wie die Leipziger Volkszeitung am 02.11.2012 berichtete, fehlen den sächsischen Kliniken aktuell 100 Millionen Euro, um den jetzigen Standard halten zu können (vgl. LVZ: „Sachsens Kliniken fehlen 100 Millionen Euro“). Die Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt benötigen momentan sogar eine Summe von 116 Millionen Euro, um die Patientenversorgung auf dem aktuellen Stand zu halten.

Zwar wurde nun aktuell die Praxisgebühr abgeschafft, weil die Krankenkassen mehr als 12 Milliarden Euro Überschüsse haben, doch eine Entlastung der Krankenhäuser ist nicht vorgesehen. Das Krankentagegeld beispielsweise bleibt unangetastet.

Besonders die Stagnation der pauschalen Fördermittel stellt die Kliniken vor große Probleme. Zwar wurde der Angleichungsprozess an die „alten“ Bundesländer umgesetzt, doch dies liegt nun auch schon wieder mehr als 20 Jahre zurück. Investitionen – gerade in das Gesundheitssystem – dürfen allerdings keineswegs pausieren. 

Dazu Dr. Gösta Heelemann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt (KGSAN): „Wir setzen uns dafür ein, dass die stationäre Versorgung auch weiterhin für die Patienten auf höchstem Niveau gegeben ist, doch mit einer derzeitigen Investitionslücke von 116 Millionen Euro ist dies nur sehr schwer umsetzbar. Unseren derzeitig hohen Stand an medizinischem Fortschritt können wir nur aufrechterhalten, wenn wir den Status quo auch erhalten.“

Die technischen Geräte in den Krankenhäusern müssen aufgrund der natürlichen Abnutzung kontinuierlich ausgewechselt werden, doch ohne Investitionsmittel ist dies nur schwer beziehungsweise gar nicht machbar. Die KGSAN bemüht sich seit Jahren um eine Verbesserung der Bereitstellung von Investitionsmitteln für die Krankenhäuser und hat aufgrund der prekären Lage in den vergangenen Wochen Herrn Minister Norbert Bischoff sowie Herrn Minister Jens Bullerjahn gebeten, sich für eine Verbesserung der Situation in den Krankenhäusern einzusetzen.


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