Vertreter der Medizinischen Versorgungszentren der Krankenhäuser Sachsen-Anhalts tagten in Halle

8. MVZ-Jahrestagung

Halle, 06.06.2019 – Am 5. Juni 2019 trafen sich in Halle die Vertreter der Medizinischen Versorgungszentren der Krankenhäuser Sachsen-Anhalts zu ihrer diesjährigen Jahrestagung. Auf der jährlich stattfindenden Veranstaltung werden politische, rechtliche und finanzielle Fragen der MVZ im Land Sachsen-Anhalt diskutiert. In diesem Jahr waren der Einladung der Landeskrankenhausgesellschaft neben den Vertretern der Landesverbände der Krankenkassen und der Ärztekammer auch die Landtagsabgeordneten Bernhard Bönisch (CDU) und Dagmar Zoschke (DIE LINKE) gefolgt. Als Gastredner hatte die Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt Dr. Heidemarie Willer (Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration) und Dr. Peter Velling (Bundesverband der Medizinischen Versorgungszentren - BMVZ) eingeladen.

Die Vertreterin des Sozialministeriums hob die Bedeutung der Medizinischen Versorgungszentren für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Sachsen-Anhalt hervor. Sie wies darauf hin, dass ein Viertel der vertragsärztlich erbrachten Leistungen durch MVZ erbracht wird und dankte den Krankenhäusern für die Wahrnehmung der Aufgaben in der ambulanten Versorgung. Auch der Vorstandsvorsitzende des BMVZ hob die wachsende Bedeutung der MVZ hervor. Seit 2010 ist ein kontinuierlicher Anstieg der im MVZ angestellten Ärzte zu verzeichnen, der mit einem Rückgang des Anteils der niedergelassen tätigen Ärzte korreliert. Von der Bundespolitik fordert er deshalb ein klares Bekenntnis zur Rolle und Funktion der Krankenhaus-MVZ als Teil der Strukturvielfalt im ambulanten Sektor. So müssten Prozesse, z. B. rund um die Zulassung und Genehmigung von angestellten Ärzten, auf ihr Potential zu Bürokratieabbau und Vereinfachung von Formalien überprüft werden. Generell sollten inhaltlich gleichartige Prozesse im stationären und ambulanten Sektor angeglichen werden. Im zweiten Teil der Veranstaltung standen fachspezifische Themen auf der Tagesordnung. Rechtsanwältin Susanne Boemke informierte über die aktuelle Rechtsprechungspraxis im MVZ-Bereich, Frank Welz referierte zu den kommenden Neuerungen in der Abrechnung von MVZ-Leistungen.

Die Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt hat vor acht Jahren mit einer Satzungsänderung die Betreuung der sachsen-anhaltischen Krankenhaus-MVZ übernommen. Sie ist damit der erste Landesverband in Deutschland, der die politischen und rechtlichen Interessen der Medizinischen Versorgungszentren seiner Mitglieder vertritt.