Kliniken fordern verstärkte Öffnung für ambulante Leistungen

26.08.2005 - Kliniken fordern verstärkte Öffnung für ambulante Leistungen


DKG zum Vorschlag der KBV nach Krankenhausbudget-Kürzungen zur Behebung des Ärztemangels in Ostdeutschland

Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Wolfgang Pföhler, hat die Forderung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nach einer 1,5-prozentigen bundesweiten Kürzung der Krankenhausbudgets zur Bekämpfung des Ärztemangels in Ostdeutschland "als wenig zielführend" bezeichnet. Ohnehin sei die Problematik des Ärztemangels kein isoliertes Phänomen der Vertragsärzte. Auch der Krankenhausbereich stehe bei der Stellenbesetzung im ärztlichen Dienst vor großen Herausforderungen. 80 Prozent aller ostdeutschen Kliniken könnten offene Stellen nicht mehr besetzen - über 1.000 Stellen seien vakant.

Gleichzeitig liege das Vergütungsniveau der Krankenhausärzte in Ostdeutschland bei lediglich 94 Prozent des Westniveaus bis zum 30. Juni 2005 bei 92,5 Prozent). Das Einkommen eines Vertragsarztes in Ostdeutschland liege nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) bei 97,6 Prozent des Westniveaus - entgegen der von der KBV in Umlauf gebrachten Zahl von 72,8 Prozent.

Pföhler betonte, die Kliniken begegneten der Versorgungsproblematik mit tragfähigen Lösungen. Der DKG-Präsident bekräftigte, dass sich die Krankenhäuser zu "Integrierten Dienstleistungszentren" weiterentwickeln wollten, u.a. um integrativ mit niedergelassenen Ärzten besser als bisher zusammen arbeiten zu könnnen. Diese Zentren seien besonders geeignet, - ähnlich wie in den Gesundheitssystemen anderer Länder – die Gesamtverantwortung für die Versorgung von Patienten zu übernehmen. Die Versorgung aus einer Hand berge, anders als das derzeitige sektoral gegliederte Gesundheitssystem, erhebliche Potenziale für eine stärkere
Patientenorientierung und sei Garant für mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit. Daher müssten die bestehenden Schranken, die die KBV vertrete, beseitigt werden.

(Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft vom 24. August 2005)